Die Deutschen sollen nicht mehr Sparen

Mit einsetzen der Niedrigzinspolitik der EZB hat die Enteignung der deutschen Sparer begonnen. Ein Ende ist nicht in Sicht. Wahrscheinlich wollen die Finanzeliten den Deutschen das Sparen ganz abgewöhnen. Anders ist die geplante Geldschwemme, mit der die EZB die Märkte flutet, nicht zu bewerten. Das antiquierte Sparbuch hat lange ausgedient. Deutsche Sparer müssen, wenn sie nicht komplett enteignet werden wollen, jetzt das Risiko suchen. Die Staaten können sich durch die Niedrigzinspolitik entschulden, ohne zu sparen und die Sparer müssen dafür bluten. Das ist einer kollektiven Enteignung im großen Stil gleich.

Die EZB sieht das anders

Ein Direktoriumsmitglied der EZB gab erst Anfang Juli in einem Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung bekannt, dass die niedrigen Zinsen einzig das Ziel haben, für stabile Preise zu sorgen. Mario Draghi drückte sich im Juni nach seiner Entscheidung, die Zinsen erneut zu senken, noch sarkastischer aus. Die Enteignung der Sparer sei kein Problem der EZB. Die Weitergabe der Zinsen sei eine Entscheidung der Banken.

Die jüngste Vergangenheit zeigt aufmerksamen Beobachtern, dass die Politik des billigen Geldes, bisher nicht zu den geplanten Ergebnissen führte. Der IWF (Internationaler Währungsfonds) fordert dringend eine massive Geldschwemme und den Ankauf von Staatsanleihen im großen Stil.

Die LTRO-Programme (längerfristige Refinanzierungsgeschäfte) der Jahre 2011 und 2012 mit rund einer Billion Euro haben das Wachstum der Wirtschaft nicht maßgeblich anschieben können. Sie haben auch nicht dazu beigetragen, die niedrige Inflation zu erhöhen. Das liegt vor allem daran, dass die Banken in den Krisenländern das Geld nicht als Kredite an Unternehmen vergeben. Mit dem zusätzlichen Geld werden stattdessen die Staatsanleihen ihrer Regierung aufgekauft. Auch mit dem jetzt angekündigten TLTRO-Programm, bei dem die EZB wieder 700 Milliarden Euro auf den Markt bringen will, ist nicht auszuschließen, dass der gewünschte Effekt nicht eintritt. Bisher besteht keine Klarheit darüber, wie verhindert werden kann, dass die Banken das zusätzliche Geld, anders als vorgesehen nutzen.

Die Kosten der Geldschwemme bezahlen die Sparer

Experten nennen das, was aktuell passiert, eine Finanzrepression. Defacto werden die Sparer durch die langjährige Politik der niedrigen Zinsen enteignet und das alles zum Wohl des Staates. Die Staatsschulden, auch die der Deutschen, sinken, während die Sparquote der Deutschen Ende des Jahres 2013 auf zehn Prozent gefallen ist.

Deutsche Sparer sind verunsichert. Sie beginnen zu Zweifeln, ob sich das Sparen noch lohnt. Bei weiter sinkender Sparquote ist jedoch auch die private Altersvorsorge vieler Deutscher in Gefahr. Am Ende würde diese Politik dem Staat wieder auf die Füße fallen. Wenn sich die Altersvorsorge durch die niedrigen Zinsen nicht wie geplant entwickelt, könnten viele Rentner – und davon gibt es in Zukunft genug – dem Staat zur Last fallen.

Die Finanzexperten gehen indes davon aus, dass die EZB ihre Niedrigzinspolitik noch mindestens bis Ende 2016 fortsetzt.

Was Sparer aktuell an Zinsen bekommen

Der durchschnittliche Zinssatz bei Tagesgeld liegt zwischen 0,04 und 1,40 Prozent. Bei 10.000 Euro sind das im Höchstfall 140 Euro auf ein Jahr gerechnet. Für Festgeld bekommen die Sparer nur unwesentlich mehr. Hier liegen die durchschnittlichen Zinsen bei einer Laufzeit von drei Jahren zwischen 0,25 Prozent und 2,10 Prozent. Zudem ist der Zinssatz abhängig vom Anlagebetrag.

Der Sparer ist der Verlierer und daran wird sich in absehbarer Zeit nichts ändern.

Wenn Sparer sich nicht enteignen lassen wollen, können sie sich nach Alternativen der Geldanlage am Finanzmarkt umsehen. An den Aktienmärkten lässt sich mit etwas Risikobereitschaft in diesen Tagen besonders gut verdienen.

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